Wie der Website-Relaunch nicht ins Wasser fällt

Die durchschnittliche Lebenszeit einer Website wird immer kürzer. Durch technologische Fortschritte lassen sich Funktionen, welche früher schwierig umzusetzen waren, viel einfacher integrieren. Dadurch entwickeln sich Websites nicht nur vom Inhalt (Content), sondern auch vom Benutzererlebnis (UX) schnell weiter.

Da sich auch das Nutzerverhalten und ggf. die strategische Ausrichtung ändert, wird es immer wieder Zeit für einen frischen Anstrich. Und eine Entscheidung für den Umfang der „Renovierung“ muss getroffen werden.

Je nachdem, welche Baustellen man auf der Website festgestellt und welche neuen Funktionen man anbieten möchte in Verbindung mit den möglichen Ressourcen (bestehend aus Zeit und Geld) entscheidet stark über den möglichen Rahmen dieses Projekts.

Alles neu zu machen, ist für die meisten Projektteilnehmer häufig das einfachste. Mit einem leeren Papier starten und ein neues Konzept erstellen. Dieses Konzept beinhaltet dann die Erfahrungen mit der alten Website. Die Planung und Umsetzung kann frisch gestartet und man muss sich nicht um die (technischen) Aspekte der alten Website kümmern.

Leider kann es nicht immer so gehen, wie man es gern hätte: Ein kompletter Relaunch „von 0“ beansprucht von den internen Projektteilnehmern, sowie den externen Dienstleistern die meiste Zeit.

Häufig ist auch die Blockade im Kopf, dass das eigentliche Produkt (die Website) ja bereits vorhanden ist und eine komplett neutrale Betrachtung für einen neuen Relaunch intern sehr schwerfällt. Hier kann ein externer Berater Gold wert sein, da er mit seiner objektiven Meinung die richtigen Fragen stellen kann.

Es sollte so viel Vorarbeit wie möglich intern erledigt werden: Welche Inhalte möchte man in Zukunft darstellen, welche Probleme sind aufgetreten und möchte man in Zukunft vermeiden?

Um die technische Umsetzung kümmert sich später ein Dienstleister, dieser benötigt aber viel Input. Und diesen kann man nur liefern, wenn man sich selber mit der Problematik beschäftigt.

Bei einem Relaunch sollten Sie als Auftraggeber das Lastenheft erstellen (lassen). Dabei müssen Sie keiner bestimmten Form folgen, wichtig ist, dass Sie aufschreiben, was Sie sich von der neuen Website erhoffen.

Der Auftraggeber kann Ihre Anforderungen dann prüfen und daraufhin ein Pflichtenheft erstellen. Hier beschreibt der Auftraggeber, wie er das gewünschte Ergebnis erreichen würde und macht ein Angebot. Ob es sich dann hier um einen kompletten Relaunch handelt oder nicht, kann dann noch entschieden werden.

Bei einem Relaunch einer Website muss heutzutage unbedingt auf die Schnittstellen geachtet werden. Wenn schon welche zu anderen System vorhanden sind: Welche kann man verbessern? Welche machen Probleme? Welche sind nicht mehr notwendig? Welche fehlen noch?

Wenn noch keine Schnittstellen vorhanden sind: Welche Schnittstelle (eine reicht für den Beginn) würde uns nach einem Relaunch am besten helfen? Die Planung und Umsetzung von Schnittstellen können häufig den eigentlichen Aufwand für die Website beeinflussen und Zeit rauben. Deswegen starten Sie am besten mit einer Schnittstelle, die am meisten bringt. Das hilft dann auch, Prioritäten zu setzen.

Nach Abschluss des Relaunchs blicken Sie auf Ihre ToDo-Liste zurück und prüfen, ob alle Punkte erledigt sind. Die Zeit während des Relaunchs kann genutzt werden, um den Relaunch für die Veröffentlichung (Pressemitteilung) vorzubereiten.